Mit Fotos aus den unterschiedlichsten Epochen begeben wir uns auf eine Zeitreise. Schwarzer Adler, Goldenes Kreuz, Brauner Hirsch, Zum Greifen, Zum weißen Ochsen, Weißer Schwan… welche Gasthäuser gibt es noch, welche sind schon verschwunden?
Das Uhrwerk war über den Winter zur Generalüberholung beim Uhrmacher Bernhard Wagner aus Rabbs/Thaya. Am 29.4.2022 wurde das Uhrwerk, gemeinsam mit 2 Helfern in den 5. Stock getragen und wieder eingebaut. Uhr und Schlagwerk funktionieren wieder wunderbar. Die Zeiger an den Außenseiten des Turmes müssen noch bei einem weiteren Besuch synchronisiert werden (sie gehen derzeit ca. 10 Minuten nach).
Uhrmacher Bernhard Wagner mit Geselle und Barbara Marangoni vor dem Uhrwerk
Den meisten wird es schon aufgefallen sein: Die Turmuhr steht! Diesmal hat es aber einen berechtigten Grund. Das Uhrwerk wurde für ein Generalservice ausgebaut und wird erst im Frühling 2022 wieder eingebaut.
Nach der großen Zerstörung stand der Abbruch des zerstörten Turmes im Raum. In einem Protokoll vom 5. Mai 1834 ist zu lesen: „[…] So glaubt die versammelte Gemeinde um so mehr bitten zu dürfen, womit in die beantragte Beybehaltung des alten Thurmes, und die Herstellung desselben nunmehr ohne Verzug gewilligt werden wolle, […].“ Die hohen Kosten der Wiederherstellung und Deckung des Turmes mit einem Kupferdach wurden durch einen einstimmigen Beschluss von der Marktgemeinde übernommen.
Damals wurde der Uhrmachermeister Ignaz Heger aus Wiener Neustadt von der Marktgemeinde beauftragt binnen vier Monaten eine neue Uhr zu fertigen „welche Viertln und Stunden schlägt“. Das handgeschmiedete Uhrwerk aus dem Jahr 1835 ist heute noch funktionstüchtig. Die Uhr zählt zu den ältesten noch in Betrieb befindlichen Turmuhren Österreichs und war beim Einbau schon auf einem sehr fortschrittlichen Stand der Technik.
1972 wurde die Turmuhr, die 138 Jahre lang täglich händisch aufgezogen werden musste, mit einem elektrischen Aufzugswerk versehen. Gleichzeitig wurden die Ziffernblätter nach historischen Grundlagen des Bundesdenkmalamtes renoviert.
Kleine Servicearbeiten und Reparaturen wurden seit dieser Zeit vom derzeitigen Museumsobmann Franz Lorenz und dem Schlossermeister Franz Gall durchgeführt. In den letzten Jahren blieb die Uhr immer wieder, zeitweise mehrmals im Monat, stehen und konnte nur durch liebevolles Zureden der Mitarbeiter des Heimatmuseums wieder in Gang gebracht werden.
Nach fast 50 Jahren ist es wieder so weit. Die Stadtgemeinde Fischamend hat auf Initiative des Museumsvereines einer Generalsanierung zugestimmt. Die Kustodin Barbara Marangoni fand den Uhrmachermeister Bernhard Wagner und überzeugte ihn, diese Arbeiten zu übernehmen. Dem Spezialisten für historische Uhren wurde daher der Auftrag zur Restaurierung des Uhrwerks erteilt.
Am Sonntag, 14.11.2021 wurde das Uhrwerk im 5. Stock zerlegt und nach Raabs/Thaya abtransportiert. In der Werkstatt von Herrn Wagner werden die Einzelteile gereinigt, entrostet und bis ins Frühjahr überarbeitet.
Im Mai 2019 wurde dem Heimatmuseum von einem privaten Sammler aus Himberg ein Eiskasten aus ca. 1900 überlassen. Ab 2021 ist das neue Objekt im Museum zu sehen.
Als Kältequelle diente ein Eisblock, der in ein mit Zinkblech ausgeschlagenes Fach auf der Oberseite, eingelegt wurde. Das Schmelzwasser konnte über einen Hahn mit Drehhebel an der Vorderseite abrinnen. Das Kühlgut wurde auf Holzgitterfächer gelagert. Der Eisschrank ist doppelwandig gebaut, selbst die Türen sind sehr dick ausgeführt, um gut zu isolieren.
Dieses Objekt ist sehr schwer und auch sperrig und so war ein Transport über die Stiegen des Turmes nicht durchführbar. Dank der Mitarbeiter des Bauhofes war es im Zuge des Abmontierens der Weihnachtsbeleuchtung möglich, den Eiskasten, durch ein Fenster im dritten Stock des Turmes zu heben.